„Die meisten Menschen verlassen die Schule als ‚psychologische Analphabeten‘ und kennen sich mit psychischen Krankheiten kaum aus“, sagt Prof. Mathias Berger, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg. Es sei problematisch, dass in der gesamten Schulzeit keine einzige Unterrichtsstunde darauf verwendet werde, um zu besprechen, wie man sich psychisch stabil halte oder wie man mit Prüfungsangst oder Schlafstörungen umgehen könne.
Aus diesem Grund biete ich seit einiger Zeit die Gesundheitskurse MHFA-Ersthelfer an.
Prof. Berger empfiehlt das Buch ‚Müdigkeitsgesellschaft‘ des Philosophen Byung-Chul Han, um einen möglichen strukturellen Wandel in der Gesellschaft zu begreifen, der mit Depressionen zusammenhängt. Nach Han hat es einen Übergang von der Disziplinargesellschaft zur Leistungsgesellschaft gegeben, in der eine größere soziale Durchlässigkeit herrsche. Mehr Menschen machen Abitur, Jugendliche beginnen mit einem Studium oder einer Ausbildung und jedem wird die Chance suggeriert: „Wenn du nur richtig fleißig bist, kannst du aus deinem Leben alles machen".
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